Landgemeinde Mensguth (Vorwerk)   [Dzwierzutki]

Aus Geschichte, Wirtschaft und Kultur

Die älteste Erwähnung eines Vorwerks Mensguth findet sich im Ordens-Fol. 94, S. 405. Hier heißt es: "In Mensguth, das während des Krieges 1459 von den Bürgern von Passenheim an Mathes Krommer verpfändet worden war, hob der Orden 1473 sein Vorwerk auf und verlieh die 12 Huben einem George Schultzke zu magdeburgischem Recht. 1502 bestätigte der Hochmeister den Verkauf des dortigen Schulzenbesitzes durch Lienhard von der Deißel an einen Paul unter gleichzeitiger Erneuerung der alten Schulzenhandfeste für Mensguth vom Jahre 1438." Nach der Mensguther Amtsrechnung 1615 sind "von den 65 Huben des Zinsdorfes Mensguth 11 Huben zum Vorwerk geschlagen. Dieses Vorwerk wird allein von der Dorfschaft Mensguth bescharwerkt". Die Mensguther Amtsrechnung 1675 bringt nähere Angaben über die Verteilung und bewirtschaftung der Ländereien: "Acht Huben 18½ Morgen an Acker und Wiesen, zwei Huben 11½ Morgen Gebrüche und Sträucher, zum Teil als Viehtrift benutzt. Acht Huben in drei Felder geteilt, und können jährlich in jedem Feld so zwei Huben 26 Morgen 88 R in sich hat, zwei Last 32 Scheffel Korn, zwei Last 30 Scheffel Hafer, 80 Scheffel Gerste, vier Scheffel Erbsen ausgesät werden. Wiesen können in diesem Vorwerk nicht beschrieben werden, weil sie hin und her liegen. Es können ungefähr 70 Fuder Heu geerntet werden." In der Mensguther Amtsrechnung 1774 findet sich folgende Notiz: "Der Acker des Vorwerks (Summa totalis: 2045 Morgen 36 Ruten magdeb., davon Säland 1333 Morgen 125 R), liegt mit dem Dorf im Gemenge. Personal auf dem Vorwerk: Ein Kämmerer, ein Hofmann, drei Schäfer, ein Brenner, sechs Gärtner, fünf Knechte, drei Biener, fünf Mägde. Viehbestand: 16 Arbeitspferde, 12 Arbeitsochsen, 9 Fohlen, sechs Stuten zur Zucht, 10 Kühe, 65 Schafe, 22 Schweine." Die Mensguther Amtsrechnung 1827/28 berichtet: "Das Vorwerk Mensguth ist an zehn aus Südpreußen hereingekommene Wirte, ehemalige Nassauer, ausgetan." - Die Separation zwischen Vorwerk und Dorf ist 1840 abgeschlossen. Größe der Vorwerksländereien: 1228 M 104 R.

1939 gab es in Mensguth (Vorwerk) 26 landwirtschaftliche Betriebe: 15: 0,5-5 ha, 2: 5-10 ha, 2: 10-20 ha, 7: 20-100 ha. Schulisch gehörte Mensguth Vorwerk zum Dorf Mensguth. - Nach einem Bericht von Emil Denda wurde Fischer Gottlieb Swolinski von Russen erschossen. Verschleppt wurden zwei, auf der Flucht starben zwei Einwohner.

Max Meyhöfer in "Die Landgemeinden des Kreises Ortelsburg" © 1984 by Kreisgemeinschaft Ortelsburg



Ausbauhöfe:   I. Benno Bernsdorf   II. Erwin Meyer   III. Ernst Hoffmann   IV. Wilhelm Balzer   V. Johann Rohmann (Erben)

Ergänzungsband "Die Landgemeinden des Kreises Ortelsburg" © 1971 by Kreisgemeinschaft Ortelsburg