Der Plan zur Anlegung mehrerer Dörfer im sogenannten Wyseggobruch ist 1777 von Kriegs- und Domänenrat von Roebel entworfen. 1785 wurde von Kondukteur Stannius ein Riß der Entwässerungsgräben des Bruches angefertigt und dem König zur Genehmigung vorgelegt. Nach einer Notiz in der Willenberger Prästationstabelle 1787 waren die "15 Acquierenten des Dorfes Wiseggo bei der Urbarmachung ihrer Ländereien tätig". Nach dem Gründungsprivileg, das am 6. Februar 1787 ausgestellt wurde, erhielten die Wirte (u. a. Johann Toffel, Michael Roßlan) 30 H 21 M 243 R magdeb. zu Schatullrechten unter Zubilligung von zehn Freijahren. Die Bauern waren verpflichtet, bis zum 1. März 1797 auf ihren Ländereien je ein Wohnhaus, eine Scheune und einen Stall zu bauen, außerdem das Wirtschaftsinventar aus eigenen Mitteln anzuschaffen und auch Seitengräben zu dem auf Staatskosten gebauten Hauptgraben zu ziehen. 1798 waren im Dorf 25 Schatullwirte ansässig. Durch Erwerb weiterer Ländereien vergrößerte sich die Dorfgemarkung bis 1841 (Willenberger Prästationstabelle) auf 4658 M 123 R preuß. Die Zahl der Wirte betrug in diesem Jahre 39.
Zu einer wirtschaftlichen Aufwärtsentwicklung kam es in den nächsten Jahrzehnten nicht, da sich die 1890 gebauten Entwässerungsgräben als unzureichend erwiesen und vor allem der Hauptgraben wegen des dauernden Rückstaus von Polen her im Laufe der Zeit wieder verfiel. Eine entscheidende Besserung dieser Notstände trat erst nach Abschluß der Regulierungsarbeiten am Omulef 1933/34 und dem Bau des Dankheimer Fließes ein. In Grünlanden konnten 1938 31 Prozent mehr Flächen landwirtschaftlich genutzt werden als 1932. In die neu gewonnenen Gebiete verlegten mehrere Bauern ihre Gehöfte. Unter den Besitzern der Ausbauhöfe im Raume südlich des Dankheimer Fließes seien genannt: Powierski, Heyduck, Kelbassa, Littek, Stramm, Zerandki, Biella, im Raume nördlich des Fließes Gloddeck Plewka, Syska, Wallis. 1939 gab es in Grünlanden 55 landwirtschaftliche Betriebe: 12: 0,5-5 ha, 8: 5-10 ha, 8: 10-20 ha, 27: 20-100 ha.
Seit dem Ersten Weltkrieg ist in der Landgemeinde eine lebhafte Bautätigkeit festzustellen. Die durch Kriegseinwirkung zerstörten Gebäude von Gustav Chilla, Gustav Turek, Wilhelm Gasiach, Karl Fidorra, die noch während des Krieges wiederaufgebaut wurden, gehörten zum Ortsteil Grünhof. Ein neues Schulgebäude wurde 1912/13 gebaut.
Die Verkehrsverhältnisse wurden durch Ausbau der nach Grünhof führenden Landstraße (1938) verbessert.
Über das Schicksal der Landgemeinde am Ende des Zweiten Weltkrieges berichtet Karl Czialla: Beim Einmarsch der Russen wurden ermordet: Karoline Heiduck, Karoline Dzirsk, Emilie Dzirsk, Gustav Milewski. Verschleppt wurde Ruth Czialla. 11 Einwohner sind als Wehrmachtangehörige gefallen.
Max Meyhöfer in "Die Landgemeinden des Kreises Ortelsburg" © 1984 by Kreisgemeinschaft Ortelsburg
Grünlanden: Außer den im Buch Erwähnten wurde Johann Heiduck ermordet.
Ergänzungsband "Die Landgemeinden des Kreises Ortelsburg" © 1971 by Kreisgemeinschaft Ortelsburg
Ausbauhöfe:
1. Wilhelm Littek
2. Gottlieb Powierski
3. Emil Stramm
4. Frieda Biella
5. Gustav Zeranski
6. Wilhelm Kelbassa
7. Gustav Chilla
8. Wilhelm Petrikowski
9. Gustav Kryzikowski
10. Friedrich Jakowski
11. Gustav Rogalla
12. Heinrich Zielasek
13. Friedrich Plewka
14. Ernst Stramm
15. Hermann Deglau
16. August Littek
17. Friedrich Wilkop
18. Gustav Turek
19. Karl Fidorra
20. Wilhelm Gazioch
21. Karl Czialla
22. Frieda Syska
23. Gottlieb Wallis
Ergänzungsband "Die Landgemeinden des Kreises Ortelsburg" © 1971 by Kreisgemeinschaft Ortelsburg