Die Gründungsurkunde von Krzywonogga ist verlorengegangen. Die älteste Nachricht über das Dorf findet sich in der Mensguther Amtsrechnung 1628. Hier heißt es: "Krziwonogga, 26 Huben culm., davon zwei Schulzenhuben. Von den 24 Bauernhuben sind fünf besetzt, sieben wüst". Die Mensguther Amtsrechnung 1653 bezeichnet Krzywonogga als völlig wüsten Ort. Der gleiche Hinweis findet sich in allen Amtsrechnungen bis zum Jahre 1724. Die Mensguther Amtsrechnung 1725 enthält die Notiz, "daß der Ort neu eingerichtet werden muß". Mit der Realisierung dieses Planes wurde erst am 15. Mai 1741 begonnen. Friedrich Krzykowski wurde als Dorfschulze mit der Ansetzung von Assekuranten beauftragt. In den nächsten 30 Jahren entstanden in der Dorfgemarkung (27 H 2 M 116 R kulm.) acht Bauenhöfe. Die Mensguther Prästationstabelle 1771 verzeichnet folgende Wirte: Franz Larwowski, Baltzer Biernath, Michel Krzykowski, Joseph Kretzkowski, Jan Zgaga, Friedrich Krzykowski, Fritz Biernath. In dieser Zeit wurde im Dorf auch eine Schule eingerichtet. Die wirtschaftlichen Verhältnisse der Bauern waren nach einer Notiz in der Mensguther Prästationstabelle 1781 "wenig günstig". "Der Ackerbau", so heißt es hier, "liefert nur das zweite Korn. Die Assekuranten müssen den ganzen Heubedarf bei adligen Gütern kaufen. Die Vermögensumstände der Bauern sind sehr elend".
Die Reformjahre brachten eine geringe Besserung. Nach einer Notiz im Separationsrezeß vom 12. September 1837 war das Dorfareal um 1158 M 64 R vergrößert. Im Dorfe lebten 23 Bauern. 1877 (19. Juli) erhielt der Ort durch königliche Verfügung den Namen Krumfuß. "Der früher noch 1820 gebrauchte deutsche Name", so hieß es im Reskript, "wurde damit wiederhergestellt". Die Separation kam 1822 im Dorf zum Abschluß. Der früher gemeinschaftlich genutzte Wald wurde unter den Bauern verteilt. Seit Anfang der Zwanziger Jahre erfuhr die Bodenbearbeitung durch Einführung neuzeitlicher Maschinen eine Vervollkommnung. Die Anwendung von Kunstdünger machte Fortschritte. 1939 waren in Krumfuß 25 landwirtschaftliche Betriebe: 5: 0,5-5 ha, 6: 5-10 ha, 6: 10-20 ha, 6: 20 bis 100 ha. Vier Bauern hatten sich ausgebaut. Die wirtschaftliche Aufwärtsentwicklung war von einer lebhaften Bautätigkeit begleitet. In den Jahren 1931-1935 wurden sieben Wohnhäuser neu gebaut.
Über das Schicksal der Landgemeinde am Ende des Zweiten Weltkrieges entnehmen wir einem Berichte von Karl Chosz folgende Angaben: Beim Einmarsch der Russen im Januar 1945 wurden erschossen: Gertrud Rosowksi, Emma Rosowski, Jakob Schaffrin, Schäfer Johann. Verschleppt wurde Viktor Kurowski. 12 Einwohner sind als Wehrmachtangehörige gefallen, zwei Soldaten werden vermißt.
Max Meyhöfer in "Die Landgemeinden des Kreises Ortelsburg" © 1984 by Kreisgemeinschaft Ortelsburg
Ausbauhöfe:
1. August Radeck
2. Karl Schulz
3. Emil Krzvkowski
Ergänzungsband "Die Landgemeinden des Kreises Ortelsburg" © 1971 by Kreisgemeinschaft Ortelsburg