Rummy ist eine Gründung des Herzogs Albrecht. Nach der Handfeste vom 10. Dezember 1566 wurden dem Dorfschulzen Paul Kossack 100 kulmische Hufen "Waldes hinter Wappendorf", davon zehn H zum Schulzenamt, zur Anlage eines Dorfes verschrieben (Privilegienbuch 265). Nach der Mensguther Amtsrechnung 1615 waren in Rummy vier Krüger und 45 Bauern vorhanden. 1628 waren "von den 90 Bauernhuben 17, 1653: 40 wüst, d. h. unbesetzt. In der Mensguther Amtsrechnung 1687 findet sich die Notiz "daß in der Dorfgemarkung (113 Hufen) 60 Huben wüst daliegen und keinen Zinsertrag erbringen (Mensguther Grundbuch 15 569). In den Hufenschoßprotokollen 1717 werden 55 H als "wüst" bezeichnet. Eine Aufwärtsentwicklung in Rummy läßt sich im friderizianischen Zeitalter feststellen. Alle 55 "wüsten" Hufen wurden mit Assekuranten besetzt. Es entstanden in der Zeit 1752-1768 26 erbfreie Höfe: George Borreck, Johann Komosin, Johann Eidorra, Wilhelm Grabosch, Johann Hannutta, Johann Kofsik, Johrann Kausch, George Kutschewski, Michael Kyeck, George Kopka, Jakob Lischowski, Jakob Labusch, Michael Linka, Michael Labusch, Bartek Labusch, Michael Norra, George Ollech, Christian Ollech, Jakob Ollech, Michael Piechottka, Christoph Schulz, Michael Soya, Jakob Sadowski, Jakob Seiler, Christoph Weiß, Christoph Piplack. Diese Wirte, deren Namen noch 1945 in der Einwohnerschaft vertreten sind, bewirtschafteten im Durchschnitt 1-2 H und hatten nach einem Bereisungsprotokoll der Mensguther Prästationstabelle 1770 auf ihrem Besitz je ein Wohnhaus, einen Stall und eine Scheune gemäß der königlichen Forderung erbaut. Die wirtschaftlichen Verhältnisse der Erbfreien werden in der Mensguther Prästationstabelle 1785 als "nur sehr mittelmäßig" bezeichnet. 1801 (Mensguther Prästationstabelle) werden im Rummy (255 H 23 M 130 R) unter den 52 Wirten sechs Kölmer, ein Erbpächter, 23 Assekuranten und 14 Scharwerksbauern genannt. Die Separation war in Rummy 1840 abgeschlossen. Seit dieser Zeit ist die Dorfschaft, wie es im Rezeß heißt, "in Rummy A und Rummy B geteilt und sind jetzt zwei besondere Speziallisten angelegt."
In Rummy A, dessen Gemarkung 4583 M 155 R preuß. umfaßte, waren unter den Wirten acht Kölmer, 28 Assekuranten, zehn "jetzt vollständige Eigentümer", d. h. scharwerksfreie Bauern, ein Erbpächter, sechs Eigenkätner, ein Schullehrer (Pulkowski) vorhanden. Im Zuge der Separation entstanden wie in anderen Dörfer des Kreises Ortelsburg zahlreiche Ausbauhöfe, so südlich der Straße Rummau-Geislingen die Höfe von Karl Domnik, Skrotzki, Czimczik, Kutrieb, Bruderrek, Kupzik, nördlich dieser Straße die von Domnick, Wilhelm Kucharzewski, Kallinich, Neumann. 1848 wurde Mühlenbaumeister Morczek das Etablissement Laurettenhof verschrieben.
1939 gab es in Rummau Ost 84 landwirtschaftliche Betriebe: 26: 0,5-5 ha, 24: 5-10 ha, 18: 10-20 ha, 15: 20-100 ha, 1: über 100 ha. In den Jahren 1923-1938 war die Bautätigkeit in der Landgemeinde sehr rege. Es entstanden in dieser Zeit 15 neue Wohnhäuser und 31 neue Wirtschaftsgebäude. Die Dorfschule, eine Gründung Friedrich Wilhelms I., erhielt 1925 ein modernes Schulgebäude. In den drei Klassen wurden etwa 150 Schüler unterrichtet.
Über das Schicksal der Landgemeinde am Ende des Zweiten Weltkrieges entnehmen wir einem Berichte von Emil Glonsda folgende Angaben: Beim Einmarsch der Russen im Januar 1945 wurden erschossen: Joseph Nowak, Bruno Krugk, August Biermann, Karl Guse, Minna Trzaska, Fritz Kulzewski und Emil Waschkowski. Verschleppt wurden neun, auf der Flucht starben vier Personen. 75 Einwohner sind als Wehrmachtangehörige gefallen. Ein Soldat wird vermißt.
Max Meyhöfer in "Die Landgemeinden des Kreises Ortelsburg" © 1984 by Kreisgemeinschaft Ortelsburg
Rummau Ost: Im Ort befand sich eine Baptistenkapelle.
Ergänzungsband "Die Landgemeinden des Kreises Ortelsburg" © 1971 by Kreisgemeinschaft Ortelsburg
Ausbauhöfe:
1. Emil Pikatz
2. Ernst Kutzewski
3. Viktor Biermann
4. August Nowak
5. Wilhelm Malessa
6. August Eichhorn
7. Emil Tybusch
8. August Mondry
9. Wilhelm Domrnick
10. Wilhelm Winkler
11. Emil Putzich
12. Artur Dreyer
13. Viktor Hahn
14. Johann Baginski
15. Paul Flakowski
16. August Borkowitz
17. August Klang
18. Adolf Waschkowski
19. Johann Kullers
20. Johann Fladda
21. Johann Kutrieb
22. Jakob Kallinski
23. Gustav Skrotzki
24. Michael Bruderek
25. Karl Domnick
26. Johann Spring
27. EmiI Czimzick
28. Opritzka
29. Augurst Kupzick
30. Josef Kruck
31. August Winkler
32. Karl Matrisch
33. Karl Rogalla
34. Willibald Moldenhauer
35. Paul Kruck
36. Bernhard Kempa
37. Josef Kretschmann
38. Katharina Schablewski
39. Ernil Labusch
40. August Kyonzeck
41. Augurst Albrecht
42. August Krajewski
43. Johann Malessa
44. Emil Kyenziorra
45. Johann Ollech
45a. Johann Ollech
46. Krogul
47. Winat
48. Michael Tutas
49. Samuel Chittka
Ergänzungsband "Die Landgemeinden des Kreises Ortelsburg" © 1971 by Kreisgemeinschaft Ortelsburg