Die Gründungshandfeste für das "Chatulldorf Spaliehnen" ist am 21. Juli 1708 ausgestellt. Martin Bartsch erhielt den Auftrag, 20 H kulm. mit Bauern zu besetzen. In der Friedrichsfelder Prästationstabelle 1718 werden 20 Schatuller erwähnt. Die Vermögensverhältnisse der Bauern werden in den Bereisungsprotokollen der Friedrichsfelder Prästationstabelle 1781 als "schlecht" bezeichnet. "Die Dorfeinsassen leben", so heißt es hier, "von Ackerbau, Viehzucht und Aschenbrennerei. Nebenbei treiben sie Leinwandweberei. Den Heubedarf müssen sie in Polen decken." Am 5. März 1787 erwarb die Dorfschaft in der Puppener Forst "auf dem Orte Quiatkowo vier Hufen 17 Morgen 161 R Scheffelplätze" ferner am 6. Mai 1811 drei H 15 M magdeb. "Forstland zur Bestreitung des Weidebedarfs." Unter den Schatullbauern werden zu diesem Zeitpunkt erwähnt: Michael Murach, Mathes Piepiorra, Jakob Smolenski, Johann Deptolla, Samuel Pallasch, Mathias Joswig, Friedrich Bukowski, Johann Wissomierski, Jakob Ollech, Leopold Wollschläger, Christoph Bembennek, Mathias Lennewski. 1835 wohnten im Dorf (Größe der Gernarkung: 96 H 5 M 37 R). 20 Schatullkölmer, sieben Eigenkätner und ein Schullehrer (Saschinski). Ein schweres Los traf die Landgemeinde im Ersten Weltkrieg: 52 Wohn- und 90 Wirtschaftsgebäude wurden 1914 von den Russen eingeäschert. Noch während des Krieges wurde der Ort wieder aufgebaut. Eine wirtschaftliche Aufwärtsentwicklung läßt sich seit der Gründung einer Entwässerungsgenossenschaft 1927 feststellen, durch die große Acker- und Wiesengebiete neu erschlossen wurden. Unter den 48 landwirtschaftlichen Betrieben (8: 0,5-5 ha, 14: 5-10 ha, 14: 10-20 ha, 12: 20-100 ha) befanden sich 19 Ausbauhöfe: Dorka Stopfenbach, Lipka, Kuschmierz, Johann Plage, Dombowski, Bially, Patz, Soltek.
Die im Zeitalter Friedrich Wilhelms I. gegründete Dorfschule erhielt 1920 ein modernes Gebäude. Im Dorf befand sich eine Grenzaufsichtsstelle.
Über das Schicksal der Landgemeinde am Ende des Zweiten Weltkrieges entnehmen wir einem Bericht von Karl Philipowski folgende Angaben: "Beim Einmarsch der Russen im Januar 1945 wurden erschossen: Adam Bially, Minna Bially. Verschleppt wurden drei Personen, auf der Flucht kamen 18 ums Leben. 19 Einwohner sind als Wehrmachtangehörige gefallen."
Max Meyhöfer in "Die Landgemeinden des Kreises Ortelsburg" © 1984 by Kreisgemeinschaft Ortelsburg
Ausbauhöfe:
1. Gustav Kuschmirz
2. Gustav Lipka
3. Willy Hopfenbach
4. Gurstav Dorka
5. Heinrich Dorka I
6. Michael Rudnik
7. Johann Plaga
8. Wilhelm Schiwy
9. Emil Dembowski
10. Adam Bially
11. Johann Patz
12. Friedrich Soltek
13. Gustav Dorka II
14. Ludwig Nischik
15. Wilhelm Somplatzki
16. Gustav Plaga
17. Wilhelm Kolpatzik
18. Karl Kuschmirz
Ergänzungsband "Die Landgemeinden des Kreises Ortelsburg" © 1971 by Kreisgemeinschaft Ortelsburg