Das Gründungsprivileg des Ortes findet sich im Ortelsburger Privilegienbuch 262, Nr. 9. Hier heißt es: "Handveste über das Gut Camalwen, alias Kukukswalde. Hochmeister Heinrich von Plauen dem Schultheiß von Passenheim Johann Petzold, seinen Erben und Nachkömmlingen, umb seiner getreuen Dienste Willen, die er unserem Orden getan hat und noch tun soll, dreißig Huben, gelegen im Felde von Camalwen frei erblich und ewiglich zu köllmischen Recht zu besitzen und zu gebrauchen. Dazu verleihen wir ihm auch die freie Fischerei im Sehe, genannt Cromowin (später Waldsee) mit kleinem Gezeuge zu Tisches Notdurft und nicht zu verkaufen. Marienburg, Sonntag Quasimodogeniti 1412".
Von Petzold kaufte der Komtur von Elbing das Gut und verlieh es 1448 wiederum der Stadt Passenheim. Über die Entwicklung des Ortes im 16. und 17. Jahrhundert schweigen die Quellen. In den Lehnbüchern des 17. Jahrhunderts wird der Ort als "Adliges Dorf Kukukswalde" verzeichnet. Ein großer Teil der Ländereien gehörte nämlich zu dem Nachbarsgut Malschöwen, das den Herren von Frankenstein gehörte. Im 18. Jahrhundert wird Kukukswalde unter den kölmischen Dörfern aufgeführt. 1830 waren im Dorf 22 Kölmer vorhanden.
Nach abgeschlossener Separation 1862 gab es in Kukukswalde 32 Bauernhöfe. Durch Dismembrierungen (Besitzteilungen) stieg die Zahl der Bauernbetriebe auf 45: 13: 0,5-5 ha, 6: 5-10 ha, 20: 10-20 ha, 6: 20 bis 100 ha.
Mit der Verbesserung der Verkehrswege nach Passenheim und Mensguth stieg die Einwohnerzahl. Im Dorfe waren ein Gasthaus und eine Kolonialwarenhandlung vorhanden. Es gab folgende Handwerksbetriebe: Zwei Schneider, einen Schuhmacher, einen Tischler, zwei Schmiede. Kukukswalde war Postort. Es bestanden zwei Postverbindungen, die auch der Personenbeförderung dienten. Ein Postwagen kam von Wartenburg, der zweite von Mensguth. Die Schule war während der Regierung Friedrich Wilhelms I. gegründet. Das massive Schulgebäude ist wahrscheinlich 1885 erbaut.
Im Zweiten Weltkrieg hat das Dorf schwer gelitten. Nach einem Bericht von Lehrer Julius Nischk wurden 70 Prozent aller Häuser von den Russen in Brand gesteckt. Beim Einmarsch der Russen wurden erschossen: Emil Junga, Gustav Paschkowski, Ewald Lenski und Paul Suchalla. Auf der Flucht kamen 13 Personen ums Leben. 11 Einwohner sind als Wehrmachtangehörige gefallen.
Max Meyhöfer in "Die Landgemeinden des Kreises Ortelsburg" © 1984 by Kreisgemeinschaft Ortelsburg
Ausbauhöfe:
1. August Michallik
2. Gottlieb Michallik
3. Ernst Olk
4. Anton Sokolowski
5. Gottlieb Bendisch
6. Wilhelm Nikutta
7. Paul Orgaß
8. August Urban
9. Karl Jegelka
9a. Michael Bulitta
10. Josef Chidrowski
11. Anton Kujawa
11a. Ewald Biernath
12. Robert Langkau
12a. Karl Bendisch
13. August Saldik
14. Albert Kowalewski
14a. Eduard Ziemski
14b. Otto Bluhm
15. Wilhelm Cechleba: Gehörte zur Landgemeinde Gilgenau.
Ergänzungsband "Die Landgemeinden des Kreises Ortelsburg" © 1971 by Kreisgemeinschaft Ortelsburg