Landgemeinde Langenwalde (Dlugiborrek) [Długi Borek]
- Karte: Meßtischblatt Nr. 2493
- Name: Umbenennung in Langenwalde am 27. Juli 1829. (Wörtliche Übersetzung)
- Amtsbezirk: Altkirchen (Schwentainen) [Landbezirk 01]
- Wohnplätze: Langenwalde, Forsthaus Birkenheide, Forsthaus Storchwiese
- Flächengröße: 519,6 ha
- Angrenzende Landgemeinden und Forstbezirke: Wildheide (Borken bei Friedrichshof), Staatsforst Friedrichsfelde, Kopaciscawiesen (Meliorationsgebiet der Rosogga)
- Einwohnerzahl: 429
- Berufszugehörige:
a) zur Wirtschaftsabteilung:
Landwirtschaft: 317
Industrie und Handwerk: 69
Handel und Verkehr: -
b) nach der Stellung im Beruf:
Selbständige: 118
Mithelfende Familienangehörige: 120
Beamte und Angestellte: 11
Arbeiter: 145 - Ergebnis der Volksabstimmung am 11. April 1920:
365 Einwohner stimmten für Deutschland. Für Polen wurde keine Stimme abgegeben - Letzter Bürgermeister: Heinrich Kyjeck
Aus Geschichte, Wirtschaft und Kultur
Langenwalde ist als Eigenkätnerdorf in der Puppener Forst gegründet. Schon 1812 hatten einige Eigenkätner aus Schwentainen um Zuweisung von Ackerland nachgesucht, "da sie sonst keine Existenzmöglichkeit hätten". Nach längeren Verhandlungen wurde ihnen der Wunsch 1820 erfüllt (Friedrichsfelder Grundbuch 15535). Unter den ersten Siedlern werden Rudolf Bublitz u. Samuel Stoppa genannt. Die Höfe der Langenwalder Bauern liegen nicht in einem geschlossenen Dorf, sondern verstreut in Ringform in der den Siedlern zugewiesenen Gemarkung (10 H 24 M 143 R preuß.) Die wirtschaftliche Nutzung der Ländereien litt stark unter Überschwemmungen, die der mitten durch die Dorfgemarkung fließende Wyseggobach fast in jedem Jahr verursachte. Die restlose Beseitigung dieses Notstandes wurde durch die von Landrat von Poser durchgeführte Meliorationsaktion erreicht. Nach der in den Jahren 1935/36 erfolgten Regulierung des Wyseggoflusses und der Rosogga konnten über 32 Prozent mehr Flächen landwirtschaftlich genutzt werden als 1932. Während früher die Futtergewinnung in der Gemeinde bei weitem nicht zur Deckung des eigenen Bedarfs ausreichte, war nach der Melioration die dreizehnfache Futtermenge festzustellen. 1939 waren in der Landgemeinde 73 landwirtschaftliche Betriebe (26: 0,5-5 ha, 18: 5-10 ha, 18: 10-20 ha, 1: 20 bis 100 ha). An gewerblichen Betrieben waren in Langenwalde zwei Gastwirtschaften, eine Fleischerei, eine Schmiede und eine Tischlerei vorhanden. Die erste Schule wurde 1895 eingerichtet, eine neues Schulgebäude 1937 gebaut.
Über das Schicksal der Landgemeinde entnehmen wir Berichten von Otto Seiler und Rudolf Bublitz folgende Angaben: Beim Einmarsch der Russen im Januar 1945 wurden Samuel Seiler und Gottlieb Puschwald erschossen. Sieben Einwohner wurden verschleppt, 21 Einwohner sind als Wehrmachtangehörige gefallen.
Max Meyhöfer in "Die Landgemeinden des Kreises Ortelsburg" © 1984 by Kreisgemeinschaft Ortelsburg
Ausbauhöfe:
1. Försterei Storchwiese
2. Friedrich Bojahr
3. Seiler
4. Michael Blasey, Ludwig Preuß u. a.
5. Kompa
6. Rudolf Bublitz II
7. Gorontzi u. a.
8. Rudolf Bublitz
9. Friedrich Wischollek
10. Schulz-Sadlowski
11. Gosdinski
12. Soltek
13. Wilhelm Butzek
14. Krischat
15. Preuß
16. Kalischewski
17. Michalowski
18. Patz
19. Gorontzy
20. Johann Patz
21. Wilhelm und Fritz Butzek
22. Domurath
23. Nebling
24. Lipka-Puschwald
25. Albert Kühn
26. Gottlieb Puschwald
27. Skrzeba-Jaschinski
28. Chudaska
29. Paul Wolff (Metzgerei)
30. Gustav Stoppa
31. Sontowski
32. Osygus
33. Michael Neumann
34. Adolf Wnendt
35. Martha Seil
36. Paul Schulz
37. Gottlieb Wnendt
38. Schule
39. Gottlieb Patz
40. Dzwonek
41. Otto Sakowski
42. Kruska
43. Gutmann
44./45. Johann Osygus
46. Olbrisch (Schmidt)
47. Maschlanka
48. Wachtel
49. Burbulla
50. Wilhelm Wischollek
51. Burbulla
52. Riemek
53. Skorzich
54. Monegel
55. Retsch
56. Johann Kerstan
57. Gorontzy
58. Wilhelm Kerstan
59. Gottlieb Kyek
60. Schwidderek
61. Schwidder
62. Heinrich Kyek
63. Försterei Birkenheide
64. Friedhof
65. Gastwirt Karl Tuttas
66. Ludwig Osygus
67. Goronrzy
68. Schiewy
69. Butzek
70. Gustav Philipowski
Ergänzungsband "Die Landgemeinden des Kreises Ortelsburg" © 1971 by Kreisgemeinschaft Ortelsburg