Die Gründungsurkunde von Bottowen ist nicht erhalten. Nach einer Notiz in der Mensguther Amtsrechnung 1600 soll das Dorf 1570 schon bestanden haben. Eine Erneuerung der Gründungshandfeste erfolgte am 10. Februar 1615. Dem Dorfschulzen Jakob Denda wurden von 40 H kulm. vier zinsfreie H zuerkannt. In der erwähnten Urkunde werden ein Krüger und 17 Bauern erwähnt, die von jeder H fünf Mark, einen halben Scheffel Korn, einen Scheffel Gerste, einen Scheffel Hafer, zwei Hühner und eine Gans an das Amt Mensguth abzuführen hatten.
Die wirtschaftliche Entwicklung der Dorfgemeinschaft scheint im 17. Jahrhundert keinen günstigen Verlauf genommen zu haben. In den Mensguther Amtsrechnungen werden 1675 22 Bauernhufen, 1687 26 H als "wüst" bezeichnet. Fortschritte in der wirtschafilichen Entwicklung verzeichnen die Prästationstabellen des 18. Jahrhunderts. So wurden in der Zeit von 1751 bis 1774 alle in den Steuerrollen 1700 als "wüst" bezeichneten Hufen durch Assekuranten besetzt. Es entstanden in diesen Jahren neun Bauernhöfe. Sie gehörten den Erbfreien Simon Czieczierski, Josef Kowalewski, Christoph Kusch, Martin Lorenz, Christian Lucka, Michael Ptassek, Jakob Thomzik, Friedrich Wrobel und Michel Wollesch. Die Bereisungsprotokolle 1781 bis 1787 (Mensguther Prästationstabellen) bringen nähere Angaben über die wirtschafliche Lage der Dorfeinsassen. Auf einem Morgen wurde bei einer Aussaat von fünf Scheffeln Roggen, einem Scheffel Gerste, einem Scheffel Erbsen, zwei Scheffel Grücken (Buchweizen) und einem Scheffel Leinsaat das zweieinhalbte Korn geerntet. Auf jeder Hufe wurden zwei Pferde, zwei Ochsen, eine Kuh, ein Stück Jungvieh, zwei Schafe und zwei Schweine gehalten. Das Brennholz mußte teils von adligen Gütern, teils von der königlichen Forst gekauft werden. Die Heuernte reichte nicht aus. Große Schwierigkeiten bereiteten den Dorfeinsassen die Königsberger Getreidefuhren, die zweimal im Jahr zu leisten waren. Jeder Bauer war verpflichtet, auf "einem Wagen 10 Scheffel Roggen, 8 Scheffel Erbsen, 4 Ballen Wolle zu verladen". Die Vermögensumstände der Dorfeinsassen (drei Kölmer, neun Assekuranten, fünf Scharwerksbauern) werden als "möglichst elend" geschildert.
Gewisse Fortschritte brachten die Reformgesetze mit der Bauernbefreiung und der Beseitigung des Flurzwanges. Allerdings kam die mit der Separation in Zusammenhang stehende wirtschaftliche Umstellung, die bei den umfangreichen Vermessungen und Bonitierungsmaßnahmen hohe, unerläßliche Investitionen erforderte, nur sehr langsam vorwärts. Erst Ende der 90er Jahre des vorigen Jahrhunderts mehrten sich in Bottau die Anzeichen für das Anlaufen einer neuen Entwicklungsperiode, in der sich die Bauernbetriebe darum bemühten, die Agrarproduktion durch Intensivierung der Wirtschaftsmethoden zu steigern. 1939 gab es in Bottau 81 landwirtschaftliche Betriebe: 32: 0,5-5 ha, 25: 5-10 ha, 17: 10-20 ha, 6: 20-100 ha, 1: über 100 ha. Die Ziegelei (Besitzer: Karl Sczepan) stellte im Jahre 1920 ihren Betrieb ein.
Die Dorfschule war während der Regierung Friedrich Wilhelms I. gegründet.
Über das Schicksal der Landgemeinde am Ende des Zweiten Weltkrieges berichtet August Dörk: "Beim Einmarsch der Russen im Januar 1945 wurden ermordet: Hermann Leopold Materna, Marie Schlabrowski, Adolf Scheffler, Ernst Friedrich. Verschleppt wurden: Josef Schlabrowski, Gottlieb Mondry, Johann Königsmann, Anton Königsmann, Andreas Königsmann, Ursel Waschk, Gottlieb Glaß, Max Niklaus. Auf der Flucht kamen zwei Personen ums Leben. 40 Einwohner sind als Wehrmachtangehörige gefallen, drei Soldaten werden vermißt."
Max Meyhöfer in "Die Landgemeinden des Kreises Ortelsburg" © 1984 by Kreisgemeinschaft Ortelsburg
Ausbauhöfe:
1. Franz Bikowski II
2. Johann Brecezinski
3. Gustev Posdzich
4. Max Niklaus
5. August Link
6. Johann Königsmann
7. Leopold Gehrmann
8. Franz Skirde
9. August Dörk
10. Gottlieb Glass
11. Josef Kruck
12. Johann Herder
13. Karl Priedigkeit
14. Karl Sczepan
15. Paul Barwinski I
16. August Schimmelpfennig
17. Johann Mondry
18. Franz Thiel
19. Paul Barwinski II
20. Friedrich Monrdry
21. Friedrich Chrzon
22. Martin Kubowski
Ergänzungsband "Die Landgemeinden des Kreises Ortelsburg" © 1971 by Kreisgemeinschaft Ortelsburg