Kleinheidenau gehörte zu den im meliorierten Lattanabruch angelegten Siedlungen. Nach einer im Willenberger Grundbuch 15613 enthaltenen Notiz ist Klein Lattana als ein Eigenkätneretablissement gegründet. In der Gründungshandfeste vom 14. Juli 1814 erhielten 14 Eigenkätner, unter ihnen Jakob Rudnik, Michael Baumgart, je 9 M 87 R "Lattanabruchland" erb- und eigentümlich zugesprochen. Wie in Großheidenau (Groß Lattana) hatte jeder Wirt seinen Hof auf seinen eigenen Ländereien und war so in seinen Wirtschaftsmaßahmen völlig selbständig. Eine Separation fand also in diesem Dorfe nicht statt. 1841 umfaßte die Dorfgemarkung 2103 M 147 R. Die Zahl der Wirte war durch Besitzteilungen auf 17 gestiegen. Über die wirtschaftliche Entwicklung in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts schweigen die Quellen. 1913 umfaßte das Dorfareal 508,4 ha. In der Landgemeinde waren 22 landwirtschaftliche Betriebe: 5: 1,5-5 ha, 6: 10-20 ha, 11: 20-100 ha. Kleinheidenau besaß keine Schule. Die Kinder des Dorfes besuchten die 1905 gebaute Schule in Großheidenau (Groß Lattana).
Über das Schicksal der Landgemeinde 1945 berichtet Wilhelm Glaß: Beim Einmarsch der Russen wurde Arbeiter Karl Romaschewski erschossen. Verschleppt wurden Gustav Baran, Friedrich Toporzysek, Albert Toporzysek, Marta Zapatka, Gustav Domsalla, Lydia Domsalla, Julie Zaremba. Auf der Flucht starb ein Einwohner. 12 Soldaten der Landgemeinde sind im Zweiten Weltkriege gefallen.
Max Meyhöfer in "Die Landgemeinden des Kreises Ortelsburg" © 1984 by Kreisgemeinschaft Ortelsburg
Ausbauhöfe:
1. Karoline Domurath
2. Anton Ruch
3. Friedrich Toporzisek
4. Wilhelm Pollak
5. Viktor Dulisch
6. Friedrich Wielga
7. Adam Krischik
8. Josef Zapatka
9. Ludwig Krzossa
10. Emil Zapatka
11. Wilhelm Krüger
12. Wilhelm Buttler
13. Gustav Domsalla
14. Karl Jakubzik
15. Gustav Zimek
16. Anton Dost
17. Gustav Baran
18. Wilhelm Glaß
19. Emil Marmula
20. Gustav Gazioch
21. Karl Tomaschewski
Ergänzungsband "Die Landgemeinden des Kreises Ortelsburg" © 1971 by Kreisgemeinschaft Ortelsburg