Landgemeinde Schrötersau   [Zapadki]

Aus Geschichte, Wirtschaft und Kultur

Schrötersau gehörte zu den sechs Dörfern, die bei der Melioration des Lattanabruches entstanden sind. Über den Plan einer Aufteilung des Bruches siehe die Ausführungen über die Entstehung von Großheidenau (Groß Lattana). Auch bei der Anlage von Schrötersau mußte die königliche Forderung (Reskript vom 4. August 1796) berücksichtigt werden, "daß die Siedlung nicht als geschlossenes Dorf angelegt werde, sondern daß jeder Wirt seinen Hof auf seiner Kolonie im Zusammenhang liegen bekomme und auch die private Hütung darauf behalte." Jeder Wirt sollte in den ersten drei Jahren der zugebilligten Freijahre sein Erbe mit einem Wohnhause, einer Scheune und einem Stallgebäude bebauen. "Sobald ein Wirt", so hieß es im königlichen Reskript, "seine Verbindlichkeiten erfüllet, erhält er eine Erbverschreibung und kann sein Erbe auf jede rechtmäßige Art an einen anderen tüchtigen Acquirenten veräußern." Nach einem Bericht von Kamrnerdirektor Buddenbrock über einen Besuch, den er dem Lattanadorf Schrötersau im Jahre 1805 machte, heißt es: "Die Wirte haben tüchtig gerodet, sämtliche Gebäude sind komplett fertig." Eine Karte von Schrötersau (im Göttinger Archivlager vorhanden) gibt Auskunft über die Lage der Bauernhöfe. Größe der Dorfgemarkung und Zahl der Wirte sind bis in die neueste Zeit konstant geblieben. In Schrötersau befand sich keine Schule. Die Kinder besuchten die Schule in Alt Werder. Nach einem Bericht von Friedrich Tchorz hatte Schrötersau beim Einmarsch der Russen keine Blutopfer zu beklagen. Verschleppt wurde Johann Rykowski. Fünf Einwohner sind als Wehrmachtangehörige gefallen.

Max Meyhöfer in "Die Landgemeinden des Kreises Ortelsburg" © 1984 by Kreisgemeinschaft Ortelsburg



Ausbauhöfe:   1. Johann Schützek   2. Johann Rykowski   3. Gustav Dorin   4. Friedrich Brzezinski II   5. Karl Korzen   6. Friedrich Brzezinski I   7. Friedrich Tchorz

Ergänzungsband "Die Landgemeinden des Kreises Ortelsburg" © 1971 by Kreisgemeinschaft Ortelsburg