Röblau gehört zu den sechs Dörfern, die nach Trockenlegung des Lattanabruches angelgt wurden. Die ersten Verhandlungen über die Gründung eines Dorfes wurden am 21. September 1784 zwischen Kammerassessor Stolterfoth und 12 aus Waldpusch, Eschenwalde (Jeschonowitz), Friedrichsfelde, Samplatten und Rocklaß stammenden Siedlern geführt (Willenberger Grundbuch 15 616). Nach langwierigen Verhandlungen der Domänenkammer mit dem Generaldirektorium, in deren Mittelpunkt die Frage der Finanzierung der Meliorationsarbeiten eine Rolle spielte, wurde 1793 mit der Entwässerungs- und Rodungsarbeit begonnen. Wie bei Lattana wurde das Dorf Röblau auf Wunsch des Königs nicht als eine geschlossene Siedlung angelegt. "Jeder Wirt sollte nach dem Königlichen Reskript vom 9. Juli 1786 sein Grundstück auf seiner Kolonie erhalten." Im Jahre 1805 waren die Arbeiten abgeschlossen. Nach einem von Kammerkondukteur Düring gezeichneten Plan (Göttinger Archivlager) lagen die Höfe der 12 Wirte getrennt auf den ihnen zugemessenen Ländereien. Den Wirten Mathes Somplatzki, Till Plewka, Pannek Jakubeit waren außerdem noch Gebiete im Nordwesten der Dorfgemarkung zugewiesen. Auf diesen Stücken hatten sich im Gange der Zeit noch drei neue Wirte angesiedelt. 1814 erwarben die Röblauer in der Friedrichsfelder Forst noch ein Terrain von sechs H magdeb. Ende des 19. Jahrhunderts wandten sich die Bauern wiederholt an die Regierung mit der Bitte, für eine ausreichende Vorflut Sorge zum tragen. "Infolge häufig auftretender Überschwemnungenu", so hieß es in einem Schreiben der Bauern, "könne Heu kaum noch geerntet werden. Selbst im Hochsommer muß sich das Vieh sein Futter aus dem Wasser holen. Bei verschiedenen Besitzern sind bis zu neun Stück Vieh krepiert. Die einst fruchtbaren Äcker liegen unbestellt da." Eine entscheidende Besserung der Verhältnisse trat erst nach Regulierung des Waldpuschflusses und dem Bau des Röblaufließes (1934) ein. Der Erfolg der Entwässerungsmaßnahmen läßt sich in einer Gegenüberstellung der Jahre 1932 und 1938 feststellen. Es wurden in Röblau 1938 über 32 Prozent mehr Flächen landwirtschaftlich genutzt als 1932. Die Futtererträge waren in dieser Zeitspanne um das 13fache gestiegen. Im Jahre 1939 gab es in Röblau 15 landwirtschaftliche Betriebe (1: 0,5-5 ha, 1: 5-10 ha, 4: 10-20 ha, 9: 20-100 ha). Unter ihnen waren sechs Ausbauhöfe.
Über das Schicksal der Landgemeine am Ende des Zweiten Weltkrieges berichtet Walter Deptolla: "Beim Einmarsch der Russen im Januar 1945 wurde Adolf Panek erschossen. Auf der Flucht starben drei Personen. Acht Einwohner sind als Wehrmachtangehörige gefallen. Zwei Soldaten werden vermißt."
Max Meyhöfer in "Die Landgemeinden des Kreises Ortelsburg" © 1984 by Kreisgemeinschaft Ortelsburg
Ausbauhöfe:
1. Adolf Pannek
2. Friedrich Poel
3. Otto Pomorin
Ergänzungsband "Die Landgemeinden des Kreises Ortelsburg" © 1971 by Kreisgemeinschaft Ortelsburg