Landgemeinde Hirschthal (Zimnawodda)   [Zimna Woda]

Aus Geschichte, Wirtschaft und Kultur

Die Gründungsurkunde ist verlorengegangen. Der Ort wird zum ersten Male im Ostpr. Fol. 15579 erwähnt. Hier heißt es: "Klein Jellinowen oder Zimnawoda hat laut Kontrakt vom 27. März 1811 (konfirmiert am 7. Dezember 1811), das vormalige Unterförsterdienstland zu Jellinowen (49 M 13 R) mit Ausschluß der Jagdgerechtigkeit erhalten". Am 16. August 1818 erwarb die Dorfschaft 142 M 104 R magdeb. Forstland in der Friedrichsfelder Forst. Unter den Ackerwirten werden zu diesem Zeitpunkt Ficht und Warias genannt. Nach einer in der Ortelsburger Prästationstabelle 1841 enthaltenen Notiz wirtschafteten in Klein Jellinowen sechs Erbfreie. 1864 werden fünf Ackerwirte (Pelka, Worf, Krause, Jaschinski und Lukas) erwähnt. Über die wirtschaftliche Entwicklung des Ortes in den nächsten Jahrzehnten schweigen die Akten. 1939 gab es in der Ortschaft sieben landwirtschaftliche Betriebe: 2: 0,5-5 ha, 3: 5-10 ha, 2: 10-20 ha. Unter ihnen seien die Bauernhöfe Stechert, Linowski, Kloß und Sadlack erwähnt. Zu Hirschthal gehörte die staatliche Revierförsterei Sixdroyheide (Letzter Revierförster: Otto Goerke - gefallen). Im Orte war keine Schule. Die Kinder von Hirschthal besuchten die drei Kilometer entfernte Schule in Gellen (Jellinowen).

Über das Schicksal der Landgemeinde am Ende des Zweiten Weltkrieges entnehmen wir Berichten von Adolf Kloß, Frieda Brauer und Lina Stechert folgende Angaben: Beim Einmarsch der Russen wurde Gustav Bojarra ermordet. Vier Einwohner sind als Wehrmachtangehörige gefallen, zwei Soldaten werden vermißt,

Max Meyhöfer in "Die Landgemeinden des Kreises Ortelsburg" © 1984 by Kreisgemeinschaft Ortelsburg



Hirschthal hatte keine Ausbauhöfe   Name des Försters von Sysdroyheide: Otto-Karl Goerke

Ergänzungsband "Die Landgemeinden des Kreises Ortelsburg" © 1971 by Kreisgemeinschaft Ortelsburg