Das Gründungsprivileg für Milucken ist in einer Abschrift im Ordens-Fol. 91 b erhalten. Konrad von Rotenstein verschrieb am 12. Juni 1389 dem Milucken aus dem Großen Patranken zehn Hufen zu kölmischem Recht nebst freier Fischerei im Kalbensee "Ein redlicher Dienst mit Hengst und Harnisch war zu leisten". 1429 wurde das Privileg von Paul von Rußdorf für vier Kölmer (Andreas und Christian Patoll, Hans Klauke und Andreas Nickel) erneuert (Ortelsburgr Grundbuch 15 569). In den Mensguther Amtsrechnungen des 16. und 17. Jahrhunderts wird Milucken unter den Freidörfern aufgeführt. 1619 (Mensguther Amtsrechnung) ist die Dorfgemarkung durch Ankauf von zwei H "Übermaßland" vergrößert. Die Zahl der Wirte schwankte in den erwähnten Urkunden zwischen drei und fünf. Über die wirtschaftlichen Verhältnisse der Dorfbewohner gibt das Bereisungsprotokoll der Mensguther Prästationstabelle 1781 folgende Auskunft: "Dorf Millugken: 1 Hufe culm. Dorfwald. Der Bedarf an Bau- und Brennholz muß aus der kgl. Allensteiner Forst beschafft werden. Das Heu muß von adeligen Gütern gekauft werden. Die Vermögensumstände der Einwohner sind mittelmäßig."
Die Gemeindeauseinandersetzung ist 1856 (Rezeß vom 2. Mai) auf einer Fläche von 814 M 163 R preuß. durchgeführt. Im Zuge der Separationsmaßnahmen entstanden vier Ausbauhöfe. 1939 waren die Besitzer dieser Höfe: Königsmann, Stankowski, Kuck und Denda. Unter den 15 landwirtschaftlichen Betrieben herrschte die kleine und mittlere Betriebsgröße vor: 22: 0,5-5 ha, 3: 5-10 ha, 4: 10-20 ha, 6: 20-100 ha.
In Milucken gab es keine Schule. Die Kinder besuchten die Schule von Michelsdorf. Die Kinder der Abbauhöfe gingen nach Krumfuß zur Schule.
Über das Schicksal der Landgemeinde am Ende des Zweiten Weltkrieges entnehmen wir einem Bericht von Otto Kruska folgende Angaben: "Beim Einmarsch der Russen wurden ermordet: Marie Radeck, geb. Chittka, Sohn Julius und Tochter Ida. Verschleppt wurden: Ida Kruska, Robert Koppa, Anton Müller, Johann Heidasch, Ehefrau Berta Heidasch. Auf der Flucht kamen zwei Personen ums Leben. Fünf Einwohner sind als Wehrmachtangehörige gefallen. Zwei Soldaten werden vermißt."
Max Meyhöfer in "Die Landgemeinden des Kreises Ortelsburg" © 1984 by Kreisgemeinschaft Ortelsburg
Milucken: Abstimmungsergebnis: Für Polen wurden 11 Stimmen abgegeben. Von Russen verschleppt wurden: Bürgermeister Karl Koriath, seine Ehefrau Auguste Koriath, seine Töchter (Erna, Lotte, Liesbeth und Erika). Nur Lotte Koriath ist zurückgekehrt.
Ergänzungsband "Die Landgemeinden des Kreises Ortelsburg" © 1971 by Kreisgemeinschaft Ortelsburg
Ausbauhöfe:
1. Gottfried Denda
2. Johann Kuck
3. Gollan, früher Daft
4. Karl Kaminski
5. Josef Stankowski
6. Franz Königsmann
Ergänzungsband "Die Landgemeinden des Kreises Ortelsburg" © 1971 by Kreisgemeinschaft Ortelsburg