In der Heimatstube der Kreisgemeinschaft Ortelsburg in Herne befinden sich einige Orts-Chroniken.
Bei Fragen hierzu wenden Sie sich bitte per eMail an das Archiv der Kreisgemeinschaft Ortelsburg.

Mensguth   Rückblich auf ein Dorf, Kirchspiel und Amt

Inhaltsverzeichnis

Vorwort

Eigentlich hatte ich nie vor eine Chronik über ein ostpreußisches Dorf zu schreiben. Mein Interesse an den Vorfahren und den Orten in denen sie einst lebten, ließen mich jedoch vor fünf Jahren mit der Spurensuche beginnen. Ursprünglich beschränkten sich meine Forschungen zunächst nur auf das Kirchspiel Kobulten. Doch bald stellte sich heraus, daß meine Vorfahren auch aus dem Kirchspiel Mensguth kamen. Von diesem Moment an wollte ich auch etwas über diese Orte erfahren. Leider mußte ich feststellen, daß meine Fragen mit der zugängigen Literatur kaum beantwortet werden konnten und die Suche nach den Quellen, die mir helfen konnten diese Fragen zu beantworten, begann. Bald war der Einstieg in die alte Literatur der Bibliotheken geschafft und die benötigten Informationen zur intensiven Forschung waren vorhanden. Nun ging es an die systematische Erforschung des zugänglichen Archivmaterials bei den Mormonen. Ohne deren hervoragende Arbeit bei der Mikroverfilmung wertvollen Kulturgutes wäre es mir nicht möglich gewesen diese Chronik in der Form, wie sie heute vor Ihnen liegt, zu schreiben. Der Weg in die Archive wäre zu weit, und der Kostenaufwand wäre viel zu hoch gewesen. Dank der Arbeit von den Bibliothekaren der Martin Opitz Bibliothek, den ehrenamtlichen Mitarbeitern in den Archiven der Mormonen, war ein Zustandekommen dieser Chronik nur möglich. Ganz besonderer Dank gilt auch Frau Edith Tebben für ihre Bemühungen und Heinz Rayzik für seine aufopfernde Mitarbeit. Nicht vergessen möchte ich auch Alfred Jakubassa† und Albert Broscht, für die Bereitstellung so mancher wertvoller Schriftstücke zu danken.

Bereits bei der Ausarbeitung der Kobulter Chronik konnte ein Defizit an schriftlichen Aufzeichnungen der Generation meiner Eltern und Großeltern festgestellt werden. Bedauerlicherweise gingen so die wichtigsten und wertvollsten Informationen über unsere eigene Geschichte verloren. Nach dem Krieg war in vielen Familien ein Gespräch über die Heimat tabu, es kamen zu viele schmerzliche Erinnerungen hoch, die nie verarbeitet worden sind. Wir haben die wahre Geschichte dem Vergessen überlassen, denn niemand kennt in wenigen Jahren noch die seit Jahrhunderten gebräuchlichen Flurnamen, Traditionen, Bräuche und die masurische Sprache unserer eigenen Vorfahren. Betrachten Sie dies als Aufruf dem Vergessen entgegen zu wirken und schreiben Sie auf, was noch an Wissen vorhanden ist, damit die zukünftige Geschichtsschreibung unseren Vorfahren gerecht wird.

Olaf Göbeler   Ennepetal, den 12. Mai 2000