In der Heimatstube der Kreisgemeinschaft Ortelsburg in Herne befinden sich einige Orts-Chroniken.
Bei Fragen hierzu wenden Sie sich bitte per eMail an das Archiv der Kreisgemeinschaft Ortelsburg.

Das Kirchspiel Kobulten

Vorwort

Eigentlich hätte es diese Chronik in der Form, wie sie heute vor Ihnen liegt, noch nicht gegeben. Geplant war vielmehr eine Chronik über das Dorf Haasenberg zu seinem 600 jährigen Bestehen im Jahre 1999. Es waren die traurigen Ereignisse um die evangelische Kirche in Kobulten, die mich veranlaßten, eine Zusammenstellung der Geschichte des ganzen Kirchspieles zu erarbeiten. Dieses geschah unter großem Zeitdruck und konnte auch nur mit der Hilfe einiger tatkräftiger Leute gelingen. An dieser Stelle möchte ich ganz besonders die Herren Alfred Jakubassa und Heinz Rayzik hervorheben. Besonderer Dank geht auch an die Adresse der Mitarbeiterin der Heimatstube, vor allem an Frau Albrecht für die Bilder.

Bei der Ausarbeitung dieser Chronik stützte ich mich hauptsächlich auf die alte Literatur, weil hier die Quellen der Archive genutzt werden konnten, was heute, auch wegen der Kriegsschäden, undenkbar wäre. Es war für mich enüchternd feststellen zu müssen, daß ganz besonders über die Kobulter Gegend kaum etwas vorhanden war, auf das man sich bei seinen Forschungen hätte stützen können. Hier machten sich die fehlenden Aufzeichnungen der sogenannten "Erlebnisgeneration" deutlich bemerkbar. Auf den nachfolgenden Seiten läßt sich dieses Defizit unschwer feststellen. Es ist daher jeder aufgerufen, hier durch eigene Aufzeichnungen, über die eigene Familie oder auch des Dorfes, Abhilfe zu schaffen, damit man unseren Vorfahren und ihrer Heimat einen gerechten Platz in der Geschichte gibt und nicht Leuten, die darüber falsches berichten oder nicht dort ihre Abstammung finden, das Feld der Geschichtsschreibung überläßt. Aus diesem Grunde hoffe ich, mit diesem vorliegenden Schriftstück erst einen Anfang gemacht zu haben.

Die alten Urkunden sind Zufallsfunde, die von einem Familienforscher auf der Suche nach seinen Vorfahren entdeckt werden. Daher sind die Heimatforschung und Familienforschung eng miteinander verbunden und es ist auch nicht verwunderlich, daß ganz speziell die Leute aus der Familienforschung viel brauchbares zur Geschichte des Kreises Ortelsburg beitragen und mit ihrer Tätigkeit auch den neuerdings etwas aufgeschlosseneren jungen Leuten, die heute dort leben, die Geschichte des Landes näherbringen und den Unwahrheiten entgegen treten. Denn wenn irgendwer unsere Vorfahren gefragt hätte, ob sie Polen seien, so hätten sie dies mit Sicherheit verneint. Auch wenn die masurisch-polnische Sprache die vorherrschende war, so fühlten sich die Menschen als Preußen.

Ennepetal, den 14. April 1998   Olaf Göbeler